Artikel von 03.7.2019

Für den FC Bayern in Shanghai

Vom beschauchlichen Unterentersbach in die chinesische Mega-City Shanghai: IMVERBA-Klient Matthias Brosamer hat den Riesenschritt gewagt. Kein Wunder. Die Chance sportlicher Leiter beim FC Bayern München zu werden kommt schließlich nicht alle Tage. Seit gut einem Jahr leistet der gerade einmal 37-jährige im Reich der Mitte, wo der Fußball boomt wie nie zuvor, Aufbauarbeit und arbeitet daran, den kommenden Megastar des asiatiaschen Fußballs zu finden. Auf die IMVERBA vertraut er weiterhin. 

Rund 23 Millionen Einwohner, der größte Hafen der Welt, die bekannteste Luxus-Shopping-Meile Chinas, Kunst- und Mode-Mekka, Spitzengastronomie. Shanghai, eine Metropole der Superlative. Und mittendrin in der kunterbunten Glitzerwelt lebt Matthias Brosamer mit
seiner aus Südkorea stammenden Frau Huijin Kwon und den beiden Kindern. Irgendwo zwischen Oriental Pearl Tower und Shanghai Tower, dem zweithöchsten Gebäude der Welt. Extremer könnte der Kontrast zum beschaulichen Harmersbachtal, wo der 25 Meter hohe
Storchenturm zu den beeindruckendsten Bauwerken zählt, kaum sein. „Geben Sie einfach mal Skyline Shanghai bei Google ein. Dann kriegen Sie eine Vorstellung davon, was ich meine“, sagt Matthias Brosamer.

Sich in der unübersichtlichen Mega-City zurechtzufinden, ist für die junge Familie oft noch immer eine Herausforderung. „In China läuft vieles einfach vollkommen anders als bei uns.

Wenn man sich aber für die Menschen interessiert und mit offenen Augen durch die Welt geht, findet man das mit der Zeit schon von ganz alleine heraus“, sagt Matthias Brosamer. In versicherungsrechtlichen und finanziellen Fragen ist das natürlich nicht so einfach. „Deshalb
rate ich jedem, der hier arbeiten möchte, sich einen kompetenten Ansprechpartner zu suchen. Wir haben mit Volker Pristl von der Dr. Kuny Assekuranz zum Glück einen super Berater, auf den wir uns auch in China voll und ganz verlassen können.“

Vieles gilt es zu beachten, wenn man von seinem Arbeitgeber ins Ausland entsendet wird. Das weiß auch Versicherungsfachmann Volker Pristl nur allzu gut. Schließlich ist Matthias Brosamer nicht sein einziger Klient im Ausland. „Das fängt bei Steuerfragen an, geht über die
Versicherung der Arbeitskraft bis hin zur Sozialversicherung“, sagt er. Die Regelungen seien je nach Land teils sehr unterschiedlich, und wenn man wieder zurückkommt, gebe es ebenfalls zahlreiche Auflagen zu erfüllen. „Da den Überblick zu behalten, ist nicht ohne.
Auch ich muss mich da immer wieder neu in die Materie einarbeiten.“

Für Matthias Brosamer ist die Zusammenarbeit ein Glücksfall. Denn sie fußt auf Vertrauen. Seine Eltern berät Volker Pristl in Versicherungsfragen schon seit mehr als 20 Jahren. Und wenn er früher seine Knochen für die erste Mannschaft des FV Zell am Harmersbach hinhielt, schaute Matthias Brosamer vom Spielfeldrand zu – und träumte davon, Profi zu werden. Das verbindet. Bis heute. „In China haben wir so jemanden wie Volker Pristl nicht“, sagt Matthias Brosamer. „Das gibt uns eine Menge Sicherheit.“

Wie schnell etwas Unvorhergesehenes passieren kann, weiß Matthias Brosamer schließlich aus eigener Erfahrung. Mit 15 Jahren wechselt das Ausnahmetalent vom kleinen FV Zell a. H. zum SC Freiburg. Sein großes Ziel fortan: die Bundesliga – bis zum ersten Jahr bei den Senioren. Es passiert in einem Spiel mit der südbadischen Auswahl: Knöchelbruch, Knorpelschaden, Karriereende, Traum geplatzt – und Matthias Brosamer will nix wie weg. Er geht auf Reisen, besucht einen Bekannten, der in Peking studiert und entscheidet sich, es ihm gleich zu tun. „Rückblickend war es zu diesem Zeitpunkt genau das Richtige für mich“, sagt er heute. „In China war ich plötzlich nicht mehr nur der Fußballer, sondern ein ganz normaler Student. Das war unglaublich befreiend.“

In Peking baut sich Matthias Brosamer ein neues Leben auf. An der Uni trifft er seine heutige Frau, lernt Chinesisch und entdeckt seine Liebe zum Fußball neu. Sechs Jahre später kehrt er nach Deutschland zurück – als gestandene Persönlichkeit und mit dem Trainerschein im
Gepäck. Dass er die Chance bekommt, als U17-Trainer beim SC Freiburg zu arbeiten, ist eine glückliche Fügung des Schicksals. Denn, auch wenn sich die Wege 2018 trennen, öffnet sich dadurch eine neue Tür – zum FC Bayern nach Shanghai.

Am bedeutendsten Wirtschafts- und Industriestandort Chinas haben die Bayern 2016 ihr neues Asienbüro eröffnet. Der Verein möchte den Fußball in China nachhaltig als Breitensport etablieren – und davon als Marke profitieren. Als für diese Mission ein sportlicher Leiter gesucht wird, fällt die Wahl auf Matthias Brosamer. Keiner vereint sportliche Kompetenz, Sprachkenntnis und kulturelles Know-how besser als er. „Was bei uns
schwarz ist, ist in China weiß“, sagt er. „Durch mein Leben in China lernte ich die chinesische Kultur mehr und mehr zu verstehen. Das bringt in der Arbeitswelt vor Ort viele Vorteile.“ 

Matthias Brosamers wichtigste Aufgabe in Shanghai: Chinas Jugend vom Fußball begeistern. „Die Regierung hat den WM-Titel 2050 als Ziel ausgerufen. Das mag aus heutiger Sicht zwar kurios klingen, führt aber dazu, dass hier gerade Unsummen in den Fußball investiert werden“, sagt Matthias Brosamer. „Um kurzfristig Aufmerksamkeit zu erzeugen, macht das sicher auch Sinn. Will man aber nachhaltig erfolgreich sein, braucht man ein gutes Konzept und einen langen Atem. Genau dafür sind wir hier.“

Das Abenteuer China hat für Matthias Brosamer also gerade erst begonnen. Ende offen. Eine Absichtserklärung darüber, wann er voraussichtlich wieder nach Deutschland zurückkehren wird, musste er seinem Versicherer trotzdem vorlegen. Das verlangt der Gesetzgeber. Wann er China aber tatsächlich wieder den Rücken kehren wird, steht noch in den Sternen. Es gibt schließlich noch eine Menge zu tun. Huijin Kwon freuts. Sie stammt aus Seoul und ist das Leben in der Metropole gewohnt. „Natürlich ist es im Schwarzwald wunderschön“, sagt sie und lacht. „Aber hier in Shanghai ist die Stadt jetzt eben unser Garten.“